Geschichte der Firma Yamaha...

~ 0 min
2003-08-18 09:16
Bereits 1887 fertigte die Firma Musikinstrumente, 1898 nannte sie sich in Nippon Gakki um, welches noch heute eine Tochterfirma des Yamaha Konzerns ist.



Als in den 20'er Jahren die Nachfrage nach Musikinstrumenten sank, begann man mit der Fertigung von Flugzeugmotoren.



Nach dem 2. Weltkrieg gab es einen kleinen Exkurs in Richtung der Fertigung von kleineren Mechanikteilen, wonach man sich aber wieder auf den Bau von Musikinstrumenten konzentrierte. 1955 erhielt das Unternehmen staatliche Subventionen zum Bau von Kraftfahrzeugen, deren Bedarf in Folge des Wirtschaftswachstums in Japan stark anstieg.



Das aller erste Motorrad der Yamaha Motor Company war die YA1. Ein Einzylinder Zweitakter mit 123ccm. Die technisch absolut herausragende (Hinterrad Federung, Telegabel) Maschine, genannt 'rote Libelle', war leider sehr teuer. Deshalb beschloß man mit dem Motorrad an Rennen teilzunehmen, um den Kunden zu Beweisen, daß man auch als Musikinstrumenten Unternehmen sehr gute Motorräder bauen kann.



Als Erinnerung an den 'Ursprung' der Firma versah man alle Maschinen mit einem Logo auf dem zwei gekreuzte Stimmgabeln zu sehen sind und das heute wohl allgemein bekannt sein dürfte.



Der Nachfolger der YA1 war die YA2, die sogar einen Design Preis gewann. Bis 1957 hatte sich das Firmenkapital bereits verdoppelt. Es folgte die YC Modellreihe, mit 175ccm Hubraum. Rennsiege mit diesen Modellen, festigten den guten Ruf der Firma.



1957 erschien die YD 1, ein 250'er Zweitakter, der sich von den bisherigen Nutzfahrzeugen, durch elegantes Design absetzte. Ins Angebot gesellten sich ein Leichtkraftrad (50ccm) mit der Bezeichnung MF1 , das jedoch der erste große Flop wurde und ein Leichtkraftroller mit 173ccm und 2 Gang Automatik.



Der Nachfolger der MF1, die MF2 wurde dann aber ein richtiger Hit, der die schlechten Verkäufe des Vorgängers schnell vergessen machte.

1960 entstand die kalifornische Tochterfirma Yamaha International Corporation, mit einer ersten Art von Rennsportabteilung.

In den 60'er Jahren errang man beachtliche Rennerfolge, was schließlich dazu führte, daß man die wassergekühlte 2T-2 Zylinder Rennmaschine TD1 auch als Production Racer anbot.



Das Rennengagement weitete sich auf andere Klassen aus, in denen man ebenfalls erfolgreich mitmischte.

1965 hatte sich Yamahas Kapital verdreißigfacht (!).Die Serien Produktion war auf 13000 Maschinen pro Monat, gegenüber 300 im ersten Jahr, gestiegen. Der Verkauf war mittlerweile auch in Europa gut.



Ende der 60'er Jahre begann der 2 Takter mehr und mehr als Umweltverschmutzer angesehen zu werden. Die 4Taktmaschinen waren an der Zeit. 1970 stellte Yamaha die XS1 vor, die einen 650'er 4-Taktmotor mit 2 Zylindern besaß, der Verkauf war aber eher schleppend.



Die Rennsportabteilung sorgte aber weiterhin für Erfolge. Sarrinen und Roberts schafften erste 4-Takt Rennsiege. Im Bereich der Strassenmotorräder wurde die Modellpallette um 750'er und 500'er 4-Takter erweitert.



Alle diese Modelle floppten mehr oder weniger, dafür sorgte die RZ201 für aufsehen. Die 2-Takt Strassenrennmaschine leistete sagenhafte 68 PS bei 6800/min.

Ende der 70'er schaffte man es endlich auf dem Bereich der 4-Takter Fuß zu fassen...und das gleich mit einer Legende. Die XT500 wurde ein Renner.



Es folgten nicht minder bekannte Modelle wie die XS750, die XJ650, oder die mächtige XS1100, mit 4-Takt Vierzylinder, der 95 PS leistete.



In den 80'er Jahren produzierte Yamaha auch noch, Aussenbordmotoren, Freizeitgefährte (Quads) und Stromgeneratoren.

Im Motorradsektor versuchte man eine breit gefächerte Modellpalette aufzubauen. Mächtige Tourer erschienen genauso wie 2 und 4-Takt Rennmaschinen, der Nachfolger der XT500, die XT600 Tenere, die mit Wüstenrennoutfit glänzte und schließlich begann die FZ Modellreihe mit 5 Ventil 4 Zylindermotor.



Zur späten Mitte der 80'er brachte Yamaha einen V2 Motor, der zuerst in der TR1 verbaut wurde. Dieser Motor ist auch heute noch(ausser freilich in den XV 500/750/1000/1100) in der aktuellen BT1100 zu finden. Dummerweise hat Yamaha versucht, den Motor über einen Schub-Schraubtrieb Starter zum Leben zu erwecken, und das hat zunachst fur eine Menge Probleme gesorgt, weil man eine Rutschkupplung zwischenschaltete, die haufiger, als einem Lieb sein konnte, rutschte...



Ansonsten war die TR1 ihrer Zeit mit Kettenkasten und einigen sonstigen Features, wie bei Yamaha so oft, voraus, was aber den Verkauf nicht gerade ankurbelte.

(Vielen Dank für diese Infos an Andreas)

Ende der 80'er erschien mit der VMAX ein bis heute legendäres Motorrad das vor allem durch seinen 4-Zylindermotor aufsehen erregte. Ab ca 4000 U/min offnet ein Ventil, so dass jeder Zylinder über alle vier Vergaser befeuert wird.



Bei den später offiziell importierten Modellen hat man auf diesen Boost-Effekt jedoch (zum leidwesen vieler VMAX-Treiber!) vezichtet.

Gleichzeitig erschien die SRX 600 , ein High Tech 1 Zylinder Renner, der mit gelungenem Design auftrat.



Mittlerweile redete das Unternehmen auch im Offroad Segment ganz vorne mit.

In den 90'er Jahren überraschte man die Fachwelt mit einigen Technischen Innovationen. Die GTS1000 war ein Tourer mit Achsschenkellenkung und jeder Menge Technik, der jedoch keinen Anklang bei der Käuferschaft fand.



Im Offroadbereich zeigte man die WR400, die als Cross und Enduromodell mit einem extrem leichten und leistungsstarken 4-Takter den 2-Takt Konkurrenten das fürchte lehren sollte. Bei den Straßen Rennmaschinen war die Yamaha YZF R1 der absolute Knüller der Saison 98. Mit einem Leergewicht von 177 Kilo und 150 PS wurde sie zur neuen Referenz in der Supersportklasse.



Erweitert wird diese Reihe mit der R6. Die 600'er soll 120 PS leisten und dabei ein Leergewicht von 168 Kilo haben, was ebenfalls absolute Topwerte sind (Stichwort:200 PS Literleistung). Man darf sich auf die Zukunft freuen und sehen was uns in den nächsten Jahren noch alles erwartet.



P.S. Wer sich ein bißchen mit japanischer Wirtschaft beschäftigt wird merken, daß die Firma Yamaha ein Paradebeispiel für japanische Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahrhundert ist.
Durchschnittliche Bewertung 5 (1 Abstimmung)

Es ist möglich, diese FAQ zu kommentieren.

Gravatar
Barbarossa67 (2022-07-20 13:09)
Hallo, ein schöner und Recht umfassender Bericht ???????? Erwähnenswert wäre noch das die YA1 eine detailgetreu Kopie mehr zeigender DKW RT 125. Insider munkelten das die DKW Logos aus den Motorgehäusen geschliffen wurden und dann als Muster für die Gussformen dienten !? Die RT 125 wurde in der DDR noch bis in die Sechziger Jahre als MZ RT 125 verkauft. Schöne Grüße Thomas
Gravatar
Barbarossa67 (2022-07-20 13:11)
Hallo, ein schöner und Recht umfassender Bericht ???????? Erwähnenswert wäre noch das die YA1 eine detailgetreu Kopie mehr zeigender DKW RT 125. Insider munkelten das die DKW Logos aus den Motorgehäusen geschliffen wurden und dann als Muster für die Gussformen dienten !? Die RT 125 wurde in der DDR noch bis in die Sechziger Jahre als MZ RT 125 verkauft. Schöne Grüße Thomas
Gravatar
Barbarossa67 (2022-07-20 13:11)
Hallo, ein schöner und Recht umfassender Bericht ???????? Erwähnenswert wäre noch das die YA1 eine detailgetreu Kopie mehr zeigender DKW RT 125. Insider munkelten das die DKW Logos aus den Motorgehäusen geschliffen wurden und dann als Muster für die Gussformen dienten !? Die RT 125 wurde in der DDR noch bis in die Sechziger Jahre als MZ RT 125 verkauft. Schöne Grüße Thomas