Gabelöl -Zusammenhang mit Ansprechverhalten und Gabelöl

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2007-01-09 09:43
Erklärung von Markus:



Die Viskosität ändert das Ansprechverhalten sowie die Geschwindigkeit des Ein,-bzw Ausfederhubs.

An vielen Gabeln kann die Dämpfung (Geschwindigkeit der Aus,-Einfederung) verstellt werden.

Einfederung = Druckstufe

Ausfederung = Zugstufe



Federvorspannung = "losbrechmoment" der Federung



Wobei eine zugedrehte Druckstufe auch die Federung verhärten kann.



Soviel zur Theorie.



An der FZR Typ 3HE hast du diese Auswahl nicht, da die Gabel nicht einstellbar ist.



Solltest du nun ein Gabelöl mit höherer Viskosität einfüllen dann federt die Gabel langsamer ein weil ein dickeres Öl durch die Bohrungen gepreßt werden muss. Umgekehrt federt sie auch langsamer aus!

Mit einem dünneren Öl wird also das Ansprechverhalten sensibeler. Ansprechverhalten definiert sich also so das die Gabel schnell auf sich ändernde Zustände reagieren kann.

Mit unabhängig einstellbaren Zug- und Druckstufen kann also eingestellt werden das eine Gabel langsam einfedert aber schnell ausfedert oder umgekehrt bzw ein Kompromis dazwischen eingestellt wird.

Daraus ergibt sich natürlich ein weites Betätigungsfeld um Fahrwerke komplett zu verstellen!

Wie gesagt dieses Problem hast du nicht.



Für mich hört es sich eher an als wäre die Füllmenge an Gabelöl bei dir nicht ausreichend und damit das Luftpolster über den Gabelfedern zu groß.



Falls du Gabelfedern von einem anderen Hersteller eingebaut hast sind

auch dessen Vorgaben möglichst einzuhalten.

Progressive Federn (zb Wilbers) sind deutlich länger als die originalen und werden auch OHNE Vorspannhülse verbaut. Bei Wilbers muß das Luftpolster 150 mm betragen. Irrtum vorbehalten, aber ich denke das war das Maß. Das Luftpolster wird OHNE Feder gemessen von OK Ölstand bis OK Standrohr und ist in beiden Holmen gleich einzustellen. Wird das Luftpolster vermindert dann ergibt sich gegen Ende des Federweges ein erhöhte Progression dh. Die Gabel verhärtet sich mehr. Experimente mit dem Luftpolster sind eigendlich überflüssig wenn man progressive Gabelfedern einbaut.

Zuwenig / kein Luftpolster führt zu einem sehr hohen Druckanstieg in der Gabel mit dem Effekt dass die Gabel überhaupt nicht mehr federt bzw die Simmerringe undicht werden oder sich sogar rausdrücken.



Bei meiner 3HE war die Gabel nach dem Umbau auf Wilbers (ich schör drauf, auch bei der Blade) nicht mehr zum Durchschlagen zu bewegen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht.



Eins hab ich fast vergessen: Eine verspannte Gabel (zb durch Radaus,- einbau) verschlechtert das Ansprechverhalten natürlich auch. Also mal mittlere Gabelbrücke und Steckachse lösen und ein paarmal ein- und ausfedern. Danach das gleiche mit der oberen. Mittlere dann aber festziehen!!
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