Modellinfo YZF 750 R/SP

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2009-03-29 20:10

Autor:  "Mr.Tea" und  "Ghosa"

Modellgeschichte der YZF 750

Als Yamaha im Dezember 1988 eine Handvoll Auserlesener zur Vorstellung der neuen Superbikemaschine nach Vallelunga einlud, glänzten deren Augen und ihre Herzen schlugen höher. Denn die Yamaha FZR 750R (OW 01) war in jeder Hinsicht ein Superlativ. Yamaha weist den Weg, sowohl bei den Superbikes, wo die OW 01 zur Privatfahrermaschine schlecht hin avanciert, als auch im Seriensport. Dort ist sie nur in Ausnahmesituationen zu schlagen, vier Meistertitel gehen an OW 01 Piloten. Später, als sie bereits durch die YZF 750SP im Rennsport ersetzt wurde, gewinnt sie noch einige Rennen. 108 Exemplare werden bis 1992 in Deutschland zugelassen, da die meisten Maschinen direkt auf der Rennstrecke landen. Dies allerdings für einen aberwitzigen Preis. Ca. 18.400 EUR werden 1988 von Yamaha für eine OW 01 veranschlagt.

 

Yamaha FZR 750R (OW 01)

 

 

YZF 750 (1993 – 1994)   OW 01 für alle!

Recht lange ließ Yamaha die Fans auf einen alltagstauglichen Supersportler warten. Die ehrwürdige FZR 750R (OW01) war zwar der Überflieger auf der Rennstrecke, im Alltagsbetrieb aber zu kompromisslos. Und natürlich auch zu teuer, um weite Verbreitung zu finden, auch wenn der Gegenwert stimmte. Bis 1993 ließ Yamaha sich Zeit ein bezahlbares Superbike und damit eine handgezähmte Ausgabe einer Straßenrennmaschine auf den Markt zubringen.

„YZF“ steht seit 1984 für Viertakt und Werks-Rennmaschine. Mit handgeschweißtem Aluminiumdeltaboxrahmen und 130 Pferdestärken reichte es damals um bei den Acht-Stunden-Rennen von Suzuka die erste Geige zu spielen. Tradition verpflichtet: Mit ca. 8.800 EUR stand die YZF 750R 1993 in der Preisliste, ein TOP‑ Angebot für einen alltagstauglichen Supersportler. Der "motorische" Urahn die FZ 750 war nach 10jähriger Bauzeit den Marktanforderungen nicht mehr gewachsen. Aber das Motorkonzept wurde beibehalten. Der bärige Fünf‑ Ventieler mit 40° nach vorn geneigten Zylindern (Genesis) erreichte Spitzenfahrleistungswerte bei handzahmen und präzisem Handling. Maßgeblichen Anteil an der unangestrengten Kraftentfaltung hat die in der FZR 750R entwickelte EXUP‑ Walze (Exhaust‑ Ultimate‑ Power‑ Valve), die Drehzahlabhängig den Auslassquerschnitt reguliert. Die Walze verengt den Querschnitt bei niedrigen Drehzahlen um einen höheren Abgasgegendruck zu erzeugen, was für besseres Ansprechverhalten und besseren Durchzug sorgt. Verbaut war der Motor in einem Aluminium‑ Brücken‑ Rahmen, der wegen seiner Form „Deltabox“ genannt wurde.

Einen deutlichen Schritt weiter in Richtung Rennstrecke ging die YZF 750 SP (Sport Produktion). Als Basismaschine für den Rennsport ist sie mit Flachschiebervergasern und Sensoren für die Drosselklappenstellung und die Gangwahl ausgerüstet, die der CDI die Informationen liefern um eine maßgeschneiderte Zündkurve zuliefern. Ein Sechsgang‑ Renngetriebe und ein volleinstellbares Fahrwerk sind Grundausstattung bei der SP, wobei das Federbein vom Edelfahrwerkkomponentenhersteller Öhlins stammt. Mit ca. 11.400 EUR schlug sie allerdings 1993 deutlich zu Buche und war wahrlich kein Schnäppchen, erklärt allerdings die heutigen Gebrauchtpreise für eine guterhaltene SP. Damals galt sie natürlich als ein Muss für jeden Sportrennfahrer, die auf der Piste auf guten Durchzug aus Drehzahlen unter 6000 U/min keinen Wert legen, dafür aber auf die rasiermesserscharfe Gasgriffdosierung der Flachschiebervergaser. 125 PS und 80 Nm in der ungedrosselten Version in Tateinheit mit 194 kg Trockengewicht waren ein Wort. Diese Eckdaten ermöglichten eine Beschleunigung aus dem Stand auf 100 km/h in 3,1 sec. Die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 254 km/h. Für den Sprint auf der 400 Meter‑ Distanz benötigt die YZF 750SP lediglich 11,1 sec, ja wenn die versprochene Leistung auch wirklich zur Verfügung steht. Die meisten Modelle der Baujahre 1993 und 1994 hatten Probleme die Nennleistung zu erreichen. Die Modellpflege sollte Abhilfe schaffen.

 

YZF 750R 1993 

 

YZF 750R 1994

 

YZF 750SP 1993/94

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