Startschwierigkeiten+Leistungsmangel+Stottern ->Kraftstoffqualität+Pflegemangel

  • wg. problemen ,insbesondere nach längerer standzeit :


    kein kraftfahrzeug,gleich welchen herstellers,ist gegen äußere und natürlich bedingte einwirkungen gefeit. was bietet der alltag nicht alles: -uv-bestrahlung -hitze -kälte -nässe -trockenheit , -für den betrieb notwendige flüssigkeiten wie glykole,säure,treibstoffe,öle,fette zuzüglich -mechanische belastungen und erschütterungen im fahrdynamischen betrieb.


    doch einem eigentlich sehr einfachen Bauteil am Motorrad ,nämlich dem Tank, mit seinem prestigefaktor gesegnet und wöchentlich äußerlich auf hochglanz gewienert, widmen die wenigsten die aufmersamkeit,die er tätsächlich verdient.


    aufgabe:auslaufsichere und dichte bevorratung des zu verbrauchenden karftstoffes ,aufnahme+dosierte abgabe des inhaltes durch dementsprechend große öffnungen.
    funktion:
    beim befüllen verdrängt das benzin die vorhandene luft ,welche seitlich an der zapfpistole durch die größere einfüllöffnung entweicht. deckel zu.ok.


    beim betrieb wird dem tank durch die saugende kraftstoffpumpe benzin entnommen,veringerung des inhaltsvolumens,es muß also luft nachströmen können,um unterdruck zu vermeiden--->es muß belüftet werden. (ein sehr durstiger mensch will möglichst viel trinken und umschließt mit dem mund die ausgießöffnung,schon nach dem dritten zug merkt man ,wie sich der der tetrapakbeutel zusammenzieht und weniger valensina kommt, wenn man seitlich am mund keine luft nachströmen läßt)
    betriebsende, motorrad in der sonne, 30grad umgebungstemperatur, und auch der heiße motor läßt wärme aufsteigen. das im tank befindliche benzin und luft dehnen sich aus,beanspruchen mehr volumen als es der tank bietet. es muß also luft entströmen können,um überdruck zu vermeiden--->es muß entlüftet werden.


    mittlerweile ist es nacht und kalt geworden,der motor wieder abgekühlt ,das benzin hat sich wieder zusammengezogen,es steht also wieder mehr inhaltsvolumen für die luft zur verfügung,es muß also luft nachströmen können,um unterdruck zu vermeiden--->es muß belüftet werden.


    nun herbstliche nasskalte wetterverhältnisse,einhergehend mit schlagregen,der winter steht vor der tür.das motorrad steht unabgedeckt neben einem baum,langfristig.regen und laubfall ungeschützt ausgesetzt.jetzt wird lieber auto gefahren.


    das verrottende laub und sonstiger schmutz wird förmlich in jede noch so kleine ritze und öffnungen gespült,zudem flutscht am schließzylinder des tankdeckels dieses unscheinbare,kleine kläppchen nicht mehr so richtig in seine angedachte position,und nach dem airbrush-lackieren vor einiger zeit würde die komlett abgeschraubte tankdeckeleinheit nicht zentrisch zur einfüllöffnung montiert. wasser,das flüssigste nach chemischen substanzen wie z.b.nitro oder dem allseits bekannten bremsenreiniger,mogelt sich durch die sogenannte 'kapillarwirkung' an der gummierung des stopfens vorbei ins innere. es steht ja auch genug wasser in der ausbuchtung für die tankdeckeleinheit,da die vorhergesehene ,filigrane ablaufleitung mittlerweile ziemlich zugesetzt ist mit schmutz,wasser kann nur noch äußerst langsam,wenn überhaupt,noch abfließen.


    endlich frühling.wärme.die ersten startversuche. der motor nimmt nur unwillig gas an,bei standgas (geringer bedarf an kraftstoff) läuft er so halbwegs.das wird schon werden,mal ordentlich vollgas(hoher bedarf an kraftstoff).doch es wird,wenn überhaupt,nur unmerklich besser,als ob -->sie nicht genügend sprit bekäme.tja,wie auch? selbst mit frischem benzin nur auffüllen lindert das ganze nur wenig,besonders im stand. warum?


    zum einen verliert benzin über längere lagerungszeit seine zündfähigkeit,es dünstet quasi aus. hauptgrund sind eingedrungenes wasser und auch das durch temperaturschwankungen entstandene kondenswasser. da das wasser schwerer ist als der kraftstoff,lagert es sich unten im tank ab und wird beim stillstehenden fahrzeug beim startversuch als erstes angesaugt. die erste 'saugstelle' ist jedoch das kleine stehende siebröhrchen auf dem benzinhahn,und dessen öffnungen und gesamtfläche,bzw. 'maschenzahl',sind für benzin errechnet und ausgelegt worden. nicht für wasser.


    warum das so tragisch ist? wasser hat eine andere oberflächenspannung als benzin, das wasser neigt dazu, im umgebenden medium benzin in tropfenform überzugehen und 'legt' sich gewissermaßen 'blockierend' um das sieb,es kommt nicht genügend benzin dran vorbei ,gerade bei niedriger saugleistung. die erforderliche durchflußmenge reduziert sich.


    erst bei höherer saugleistung 'zerreißt's' solche 'wasseraugen' und zieht's dann durch das sieb mit hindurch. da wir eine sich nur geringfügig verändernde saugleistung haben,werden die 'wasseraugen' erst im fahrbetrieb weitergehend durch das hin- und herschütteln zerlegt. zur besseren vorstellung: suppe mit darin schwimmenden großen fettaugen in eine flasche umfüllen,schütteln,vermengung . oder die große menge der anhaftenden wasserperlen bei einem seiher,welche nur durch energisches wegblasen aus den maschen zu bekommen sind im vergleich zu benzin.


    es verbleibt allerdings der großteil im tank ,die geringen mengen die es doch durch das sieb hindurchgezogen hat,finden im original yamaha-benzinfilter kaum noch eine chance weiter in richtung pumpe und somit zum vergaser zu gelangen. leider blockieren sie auch hier den weg für das nötige benzin. daher meine empfehlung, sämtlichen inhalt abzulassen,und zwar unten am tank, auch wenn's oben zunächst einfacher erscheint,mit einer kompletten dose bremsenreiniger durchspülen und mit einem halben liter frischem benzin nachschwenken. dieser sud ist dann bestenfalls als waschbenzin für grob verschmutzte außenliegende teile aufzubrauchen.


    zum worst-case.das motorrad stand einige (3-x? jahre). unbewegt,unberührt.größere mengen kraftstoff sind schlichtweg nutzlos verdunstet,haben jedoch ihre spuren einstiger anwesenheit hinterlassen.in form von hartnäckigen verharzungen und verklebungen.dafür hat rost einzug gehalten.mehr oder minder große flecken der braunen pest zeugen nun vom inneren verfall. das stehsieb ist im besten falle nur leicht verklebt, im schlimmsten falle kann man seine ursprüngliche form nur noch erahnen,hat es sich doch gekräuselt wie ein korkenzieher,den völlig toten kunststoff hat elastizität und formbeständigkeit schon lange verlassen.


    wer hier "das-bißchen-flugroststaub" ignoriert ,sich von noch blanken stellen täuschen läßt,und eine durchaus zeitintensive reinigung umgehen will ,wird nichts sparen.


    auf gut glück hoffend, "es-wird-schon-noch-mal-gehen" frischen kraftstoff zwar tankt, den vergaser zwar reinigt ,wird unter umständen dennoch mit einer kaputten benzinpumpe 'belohnt'. (nun kommen wir zum fruchtfleisch des valensina-beutels...)


    der frisch befüllte,volle tank.das motorrad steht auf dem ständer,mal anmachen. prima,läuft doch. also,klamotten an, fahren. der kraftstoffstand nimmt ab, die leistung bei vollgas allerdings auch , und kurz vor reserve geht sie dann auch gelegentlich mal aus. dafür ist die benzinpumpe des öfteren akkustisch wahrnehmbar,wie sie sich auffallend lange quält ihrer aufgabe nachzukommen.


    warum? der frische sprit hat teils die verharzungen abgelöst und auch die ganzen rostspuren nach und nach ein wenig abgetragen durch das stete umherschwappen im fahrbetrieb. das sind dann eigentlich nur tausendstel große partikelchen,aber davon eine unvorstellbare große menge!! diese lagern sich im stillstand schön langsam und ganz unten in den falzen ab. beim fahrbetrieb werden sie dann alle aufgewirbelt und verteilen sich zunächst in einer großen litermenge benzin.doch das benzin wird weniger, aber die menge partikelchen nicht!


    an der oben bereits erwähnten 'saugstelle' stehsieb werden sie angsaugt und verringern zunehmends den querschnitt, einige superminikleine schaffen es sogar hindurch und blockieren den spritfilter. die pumpe saugt und saugt ,doch es kommt nichts nach was ihre hohe anzahl an pumpenhüben zu verringern mag, sie raucht irgendwann ab,wegen trockenlauf bzw. überlastung. stellt man das fahrzeug ab,dann ist auch kein unterdruck mehr an der saugstelle,und die kleinen partikelchen fallen wieder vom stehsieb runter und legen sich am tankboden ab. (das ist wie ruhig gestandenen valensina-beutel ohne aufzuschütteln trinken-->viiieeel saft,dann absetzen, ordentlich aufschütteln und mit zusammengekniffenen zähnen trinken um das fruchtfleisch aufzuhalten,-->da wirds dann immer weeenniiiger saft) .


    zur besseren vorstellung: man kann in einem enorm angerosteten ,verschmutzten vollbefüllten tank nach einigen metern stop-and-go-fahrt nach öffnen des tankdeckels nicht mal mehr den tankboden sehen. --->in eine leere weiß-transparente sprudelflasche mal 2-3 esslöffeln sand/helle erde rein und mit wasser auffüllen,schütteln,vermengung.

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  • Und was soll uns das jetzt sagen? :gruebel:
    Wo hast den Text herauskopiert?
    Immer Quellangaben machen! :rolleyes2:

    Wer Rechtschreibfehler in meinen Beiträgen findet, der kann sie behalten! :ili:

  • ääähhhh - quellangaben - kopiert ??? ääähhhh - nichts dergleichen !?!
    ich habe das selber und eigenständig aus dem stegreif heraus verfasst , nach bestem (erfahrungs)wissen aus der praxis. ich mußte den text leider etwas zusammendrücken/einkürzen wegen den maximal möglichen textzeichen.


    ( Ulli ):   Und was soll uns das jetzt sagen?


    ich hoffte ,mich für jeden, auch technisch uninteressierte, verständlich und vor allem nachvollziehbar (bsp.: seiher,tetrapak,etc.) formuliert zu haben .


    dies besonders für motorradneulinge oder technisch weniger ambitionierte selbst-reparateure --> zur gezielten fehlereingrenzung/behebung .


    ich wollte die möglichkeiten ,welche die funktion beeinträchtigen können ,aufzeigen und etwas vorstellbar machen.



    du bist hier der renommierte+geschätzte vergaser-guru und verfolgst und kommentierst die teils skurrilen problembeschreibungen . es wird meist als


    erste fehlerquelle von vergaserstörungen und dann als


    zweite fehlerquelle von zündanlagendefekten ausgegangen.


    Leider wird einfach übersprungen bzw. außen vor gelassen :


    die erste fehlerquelle ist jedoch der tank und die kraftstoffzufuhr ,welcher es gilt ,sie als fehlerquelle ausschließen zu können.


    als erstes muß eine korrekte kraftstoffzufuhr mit voll verwertbarem treibstoff zur kraftstoffaufbereitungsanlage gegeben sein,um diese dann effektiv auf störungen hin untersuchen zu können .


    die zweite fehlerquelle ist nun die kraftstoffaufbereitungsanlage , meist ein vergaser .


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  • Das hast du Scheeen gemacht. :top:

    Wahre Männer essen keinen Honig - sie kauen Bienen !!!!! :thumbup:

  • danke ralf ! :)

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  • ich find es auch sehr interessant . :respekt: :top:

  • Ok!
    Es macht sich aber besser in der allgm. Technikecke unter der Rubrik "Technik/Tuning", oder noch besser in unserer "Technik FAQ"!
    Weil es nich ein Problem Modellspezifisch ist, sondern das greift auf jegliches Fahrzeug, welches mit Verbrennungstreibstoff betrieben wird, sei es nun mit Benzin, Diesel, Gas oder gar Wasserstoff, ect. ;)

    Wer Rechtschreibfehler in meinen Beiträgen findet, der kann sie behalten! :ili:

  • okay , danke , c pn.


    grüße

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  • Hallo Markus,
    vielen dank für den ausführliche Artikel, ist echt lesenswert und sehr Informativ.
    :top: :respekt:


    Gruß
    Thomas

  • hallo thomas , vielen dank.


    freut mich ,insbesondere wenn es jemandem bei problemen in diesem bereich weitergeholfen hat .

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  • Jau...seh ich auch so. :top: geschrieben!
    Und für "aus dem Stehgreif" echt respektabel.


    “How can you become an engineer without having to wash your hands more than three times a day ? ”