Fehlersuche: Geschwingkeit bricht beim Beschleunigen ein! Jahr für Jahr fährt sie langsamer, FZR100

  • Hallo Leute,

    ich habe mit meiner FZR 1000 Baujahr 1992 folgendes Probleme, welches sich über die Jahre zugespitzt hat:

    Die normale Höchstgeschwindigkeit beträgt so ca. 270 km/h. Nach ca. 15 Jahren kam plötzlich das bei 230 km/h beim Beschleunigen die Bewegung einknickt, als ob jemand die Bremse gezogen hat. Die Drehzahlmesser fällt schlagartig ein Stück runter. Dann zieht das Motorrad kurz an, bist es wieder zusammen bricht. Fühlt sich an wie der Drehzahlbegrenzer.
    Mit 230 konnte ich ja noch gut leben.
    Dann ist das Problem ein paar Jahre später bei 170 km/h aufgelaufen. Manchmal hat man den Eindruck, als ob für kurz über diesen Wert beschleunigen kann, aber wenige Minuten/Sekunden später ist das Problem wieder da. (immer ziemlich auf gleiche Dehzahl)
    Dieses Jahr ist die Geschwindigkeit auf 140 km/h gefallen. Und das geht gar nicht mehr ..... zumal ich einmal ein komplett Ausfall auf der Autobahn hatte, wo Sie steht blieb. Sie ließ sich aber sofort wieder starten.

    Folgendes habe ich bis jetzt gemacht:

    - Blackbox zum Test getauscht --> kein Unterschied
    ---> Testfahrt
    - Zündkerzenstecker und Zündkerzen erneuert
    - Luftfilter neu
    - Benzinfilter neu (Rost im Tank gefunden, Tank gereinigt)
    ---> Testfahrt
    - Vergaser: Schwimmerkammern gereinigt (wenig dunkle Ablagerung wie Pulver an der Ablassschraube)
    - Vergaser: unterhalb vom Membran Krümel entdeckt --> Bereich gereinigt
    - Exupsystem überprüft --> OK
    ---> Testfahrt noch offen

    Was würdet Ihr des weiteren als Fehlerquelle sehen, woran könnte es liegen?

    Ich freu mich auf Eure Hilfe.

    Gruß

    Motte

  • Membranen im Vergaser geschrumpft oder rissig. Wie Ed schon sagte. Einmal das Rundumsorklospaket bei Topham für 600 Euro gekauft und fertig

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde da auch mal die Lima durchmessen, Funktion des Limareglers überprüfen (wenn der im kalten Zustand ok ist auch mal nach paar km Fahrt im warmen zustand checken) und die Zündspulen mal durchmessen ob die noch i.O. sind, gerade bei Spulen gibst auch gern mal Fehler die temperaturabhängig auftreten...

  • Upps eine FZR 100 fuhr mal 270 ganz schön schnell für ein 100 ccm Motorrädchen :P

    Spaß beiseite: Nimm mal einen lösemittelhaltigen Bremsenreiniger und sprühe den bei laufendem Motor in die gegend von Vergaser und Ansaugstuzen. Nicht in den Ansaugtrakt Richtung Luftfilter sprühen!

    Wenn die Drehzahl konstant bleibt gibt es keinen Grund neue Ansaugstutzen zu kaufen egal wie die äußerlich aussehen. Wenn die Drehzahl steigt dann kannst Du mit gezielten Sprühstößem feststellen wo das Problem ist.

    Tscharlie

  • Also ich fahr im Jahr nur noch max. 2.500 km und natürlich probiere ich die Kosten niedrig zu halten.

    Das mit den Vibrationen und dem Seitenständer schau ich mir heute noch einmal an.
    Und auch die Proberunde nach der Vergaserreinigung wird heute noch gemacht.

    Es kommt vor, dass das Problem erst nach ein paar KM auftaucht, liegt aber auch daran, dass ich im kalten Zustand die Drehzahl nicht ausdrehe.
    Hierbei kommt es vor, dass ich beim Fahren ein sehr guten Eindruck habe, als ob das Problem nicht mehr da ist. Aber kurze Zeit später kommt die Ernüchterung ....... .

    Gruß

    Motte

  • Wer wettet mit auf Vergaser?

    jap würd ich auch mal tippen.
    nach wie vielen km taucht das auf ? immer grob ähnlich bei ähnlicher fahrweise ?

    klingt für mich als ob die gute die schwimmerkammern leer zieht,
    (benzinhahn, pumpe, vergaser dreckig? benzinleitung verknickt? nadeldüsen verschlissen? schwimmer hängt?)

  • Die FZR hat ungefähr 67.000 km runter.
    Die Fahrweise würde ich als ruhig angeben. Auf der Autobahn hat sie in Ihren besten Zeiten schon öfters um die 240 km/h gesehen.

    Also im Stand hört sich das Problem wie Fehlzündungen an. Da die Zündung aussetzt kann man im Anschluss auch am Auspuff Benzin leicht erschnuppern.

    Also der Filter am Benzinhahn (Nylonsieb) war beim ersten betrachten (ausgebaut) mit Rost besetzt. (grobe Partikel)
    Tank und Benzinhahn gereinigt, Benzin erneuert.
    Der Benzinfilter ist bei diesem auch von mir getauscht wurden.
    In den Schwimmerkammern war etwas Dunkels Pulver an der Auslassschraube --> gereinigt, Düsen überprüft --> i.O., Düsennadeln wie neu, Membran Ultraschallgereinigt --> keine Fehler festgestellt. Gasschieber laufen sauber in der Führung.
    Grobe Ablagerung unter dem Membran gefunden --> gereinigt. Denke kommt aus dem Choke.
    Vergaser mit Pressluft ausgepustet.

    Wie schon erwähnt war die Probefahrt negativ.

    Wie kann man die Zündspulen und die Lima durchmessen? Was misst man und wo?

    Gruß

    Motte

    • Offizieller Beitrag

    Düsennadeln wie neu,

    ... kann ich mir nicht vorstellen. Wie sehen denn neue aus ?

    Den Verschleiß an der Düsennadel siehst Du mit bloßem Auge nicht. Genauso wie den Verschleiß an der Nadeldüse, in der
    die Düsennadel sich bewegt.
    Entscheidend aber ist, dass sich der genau definierte Ringspalt bei Verschleiß verändert, genauer, größer wird und sich
    dabei eine "schleichende" Überfettung einstellt, die Deine beschriebenen Probleme hervorrufen.
    Würde sich diese Überfettung durch rissige Ansaugstutzen ( Abmagerung ) 1 zu 1 kompensieren lassen, so bräuchte man
    nie etwas erneuern. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Wie kann man die Zündspulen und die Lima durchmessen? Was misst man und wo?


    Zündspulen misst man in abgestöpselten Zustand indem man eine Widerstandsmessung an der Primärspule und an der Sekundärspule vornimmt.
    Primärspule indem man an dem Stecker der von der TCI dahin führt beide Pole nimmt und misst welcher Widerstand(= Ohmwert) dort vorliegt, Sekundärspule indem man die Zündkabelleitung gegen den Masseanschluß des Spulengehäuses misst (ebenfalls den Widerstand).
    Dann braucht man die Vergleichswerte aus dem WHB (wo hier genug rumlaufen die ein passendes WHB haben und die Werte sicherlich verraten können wenn du selbst kein Werkstatthandbuch hast)und vergleicht sie moit den real gemessenen. Wenn die gemessenen Werte deutlich(!) von den Sollwerten abweichen, die übrigens meist bei 20 oder 25 Grad Umgebungstemperatur gemessen wurden weswegen man die Istwertmessung am besten auch in diesem Temperaturbereich machen sollte, dann sind die Spulen vermutlich ein alterungsbedingtes Korrosionsopfer geworden (sofern nicht komplett durchgebrannt oder kurzgeschlossen,was man am Wert aber auch direkt sehen würde)...
    Zündspulen sind ja meist nicht wirklich hermetisch abgedichtet so daß Luft reinkommen kann und in Kombination mit Wärme im Laufe der Jahre halt auch schonmal den Isolationslack der Spulenwicklungen etwas anfressen kann so daß dieser nicht mehr optimal isoliert. Da dabei dann aber nicht nur die Spannung sondern auch die Frequenz zum tragen kommt kanns gut sein daß ab einer gewissen Drehzahl und somit Zündfrequenz teilweise sozusagen "Microkurzschlüsse" zwischen einzelnen Spulenwicklungen auftreten die aber eben die Spule nicht komplett lahmlegen sondern eher wie "Drehzahlbegrenzer" wirken können.

    Die Lima misst man an den 3 (meist weissen) Leitungen die zum Limaregler gehen in ebenfalls abgestöpselten Zustand indem man alle Kombinationen der 3 Leitungen per Widerstandsmessung erfasst um so die Widerstände der einzelnen Spulen der Lima zu erfahren und diese Istwerte dann mit den Sollwerten aus dem WHB zu vergleichen.
    Deutlich zu hohe Widerstandswerte sorgen bei einer Lima für Strombegrenzung aber auch zu starker Hitzeentwicklung in der Lima,was wiederum die Lebensdauer der Lima noch stärker verringert oder die Spulen gar zusammenschmelzen lassen kann...wenn man da also zulang mit zu heisser Lima rumfährt kanns einen richtig fetten Kurzschluß mit Totalausfall der Lima zur Folge haben und mitten auf der Autobahn will man sowas auch nicht unbedingt haben ;)

  • Ich muss mich mal bedanken für die bisherige Hilfe von Euch. Auch wenn ich noch nicht am Ziel bin.

    Ich werde jetzt mal an die Zündspulen gehen und diese durchmessen.
    Melde mich mit den Werten .... wenn es kappt.

    Gruß


    Motte

  • hast du die anssaugstutzen mal überprüft ?

  • So hier die Werte:

    Primärspule:
    Soll bei 20° Grad Ist Bemerkung
    1 + 4 1,8 – 2,2 Ohm 2,5 Ohm 30° Grad
    2 + 3 1,8 – 2,2 Ohm 2,4 Ohm 30° Grad

    Sekundärspule:
    Soll bei 20° Grad Ist Bemerkung

    1 + 4 9,6 – 14,4 kOhm 13,9 KOhm 30° Grad
    2 + 3 9,6 – 14,4 kOhm 13,2 KOhm 30° Grad

  • Ich muss die Messung aber mit 20 Grad noch einmal wiederholen.

    Die Ansaugstutzen sehen schon gebraucht aus, auch hier hatte ich überlegt, ob ich Sie tauschen sollte. Risse oder sonstige Beschädigungen konnte ich aber nicht feststellen.
    Der Test mit dem Bremsenreiniger hört sich mir nicht schlecht an. Denn werde ich mal ausprobieren.

    Gruß

    Motte

    • Offizieller Beitrag

    Hm,wenn die einzelnen Ohmwerte pro Zeile (also sozusagen die "dritte Spalte") die Ist-Werte sind, dann dürfte das wohl alles im grünen Bereich sein (wobei es dieselben Sollwerte sind wie bei der 3BF wenn die Bereiche in der 2. Spalte die Sollwerte sind)...wenn da nun statt den 2,4 bzw. 2,5 Ohm 40 Ohm oder sowas gestanden hätte wärs wohl als Defekt zu werten aber so ists wohl noch alles innerhalb der Toleranzen des Messgeräts. Wenn die Zündkerzenstecker nun auch noch mit ihrem Entstörwiderstand um die 10 kOhm (soferns noch die originalen sind, bei Zubehörteilen kanns auch 5kOhm sein) haben wenn man den Kabelanschluß bis zum Steckerkontakt misst kann amn den Zündanlagenteil der Elektrik als Fehlerquelle höchstwahrscheinlich ausklammern (einzig ein TCI-Fehler wär dann noch als Defekt im Zündbereich möglich sofern auch die Kerzen noch ganz normal aussehen und eindeutig funktionieren ;) )

  • Primärspule:
    Soll bei 20° Grad Ist Bemerkung
    1 + 4 1,8 – 2,2 Ohm 2,5 Ohm 30° Grad
    2 + 3 1,8 – 2,2 Ohm 2,4 Ohm 30° Grad

    Sekundärspule:
    Soll bei 20° Grad Ist Bemerkung

    1 + 4 9,6 – 14,4 kOhm 13,9 KOhm 30° Grad
    2 + 3 9,6 – 14,4 kOhm 13,2 KOhm 30° Grad


    Die Zündkerzenstecker (Soll 9-11 KOhm bei 20° Grad) habe ich gerade gegen neue Yamaha Ersatzteile getauscht. Stück 32,- Euro ..... grrrrr.
    Die Zündkerzen sind hierbei genauso getauscht wurden.

    Gruß

    Motte

  • Schuldigt, er haut mir die Tabelle immer zusammen, Soll ist die Spanne 1,8-2,2 Ohm oder 9,6-14,4 kOhm.

  • Ist länger her, genau genommen schon Jahre. Früher als ich mehr fuhr hatte ich dieses öfters kontrolliert. Hatte sich nie verändert. Da habe ich es etwas vernachlässigt.
    Da mein Problem schlagartig sich immer drastisch verstärkt hat, schließe ich das Ventilspiel aus.
    (Geschwindigkeit abgefallen von: 270 --> 230 -->170 --> 140)

  • Ganz blöd gefragt: Wie sieht denn die Kupplung aus?

    The (ex) BAVARIAN VIKING from 1000PS

    Klimawandelleugner sind wie Fußpilz, tauchen immer wieder auf wenn mans nicht behandelt. <X