FZR 600 3HE geht beim Gasgeben aus

  • Hallo Leute,

    ich habe ein gewaltiges Problem. Folgendes ist passiert:
    Als ich auf der Autobahn mit etwa 140 fuhr und mal kurz den Hahn gespannt habe, kam plötzlich keine Leistung mehr an. Also das Motorrad hat geruckelt und nur sehr sehr langsam beschleunigt.
    Nach einer halben Stunde Fahrt habe ich gemerkt, dass das gleiche Problem schon bei niedrigerer Drehzahl auftaucht, konnte aber noch nach Hause fahren. Am nächsten Tag startete ich die FZR (im Standgas läuft sie top!), aber beim ruckartigen Gasgeben machte sie bei 3000 rpm booooahh und war aus. Beim langsamen Gasgeben ging das etwa bis 6000 rpm, dann gleiches spiel.

    Was ich schon gecheckt habe:
    - Benzinsystem (Benzinfilter neu, kein Zischen beim Tankdeckel öffnen, Benzinpumpe ok, Schwimmerkammern der Vergaser laufen voll, Benzinhahn auch ok)
    - Vergaser ausgebaut und gereinigt (Düsen frei, Dreck entfernt, Membrane ok)
    - Zündsystem (Zündkerzen neu, Kerzenstecker ok, Zündfunke überall vorhanden)
    - Luftfilter ist in Ordnung, wurde gereinigt
    - Krümmer und Vergaser habe ich abgenommen um die Ventile zu checken (nichts verbogen, alle öffnen und schließen zeitgleich, wie es sein soll)

    Bisher habe ich keinen Fehler gefunden. :wand:
    Nun checke ich noch die Kompression der Zylinder.

    Kann mir jemand einen Tipp geben, was es denn noch sein könnte?
    Hat jemand schon Erfahrungen mit diesem Problem gemacht? Ich bin dankbar für jede Hilfe.

  • Spritleitung schon auf "verklemmt/eingeklemmt" gecheckt?

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  • Ja das habe ich. War alles ok. Ich meine das verklemmt sich ja auch nicht einfach mal so während der Fahrt. Verstopft ist auch nichts.

  • Richtig,... aber Material dehnt sich bei Temperaturen aus und zieht sich wieder zusammen, da kanns schon mal wo "zwischenrutschen".
    Aber wenn du es geprüft hast, ist es ja okay.

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    • Offizieller Beitrag

    Ventilfunktion hast du ja geprüft..auch das Ventilspiel schon geprüft? Nicht daß da die Einlassventile im warmen Zustand zuwenig Spiel haben, denn dann dürfte es auch etwas knapp mit dem Sprit im Brennraum werden. Leerlaufgemisch ist auch korrekt eingestellt und Vergaser synchronisiert falls der zum Reinigen komplett zerlegt war statt die Bank zusammen zu lassen?

  • Ich habe nur geschaut, ob die Ventile überhaupt öffnen und schließen. Habe auch gerade noch den Tipp bekommen, dass ich erst das Ventilspiel prüfen soll und als letzte Instanz erst den Kompressionsdruck.
    Also ich werde jetzt das Ventilspiel prüfen und die Vergaser richtig einstellen und synchronisieren, dann berichte ich nochmal was los ist.

  • So also ich habe das Ventilspiel und die Position der Nockenwellen zueinander geprüft. Alle Toleranzen stimmen und die Stellungen der Zylinder zueinander passen auch. Zudem habe ich den Sitz der Ventile zum Zündzeitpunkt geprüft (Benzin in den Vergaser gekippt). War auch alles dicht. Hab mit dem Finger auf Kompression geprüft (qualitative Hinterhofmethode) und hab zum Schluss noch die Zylinder auf OT gedreht und Benzin reingekippt um zu sehen, ob ein Loch im Kolbenboden ist oder die Kolbenringe hinüber sind. Aber hier war auch alles dicht.

    Ich glaube hierbei handelt es sich um einen richtig billigen Fehler. Vielleicht ist ja doch ne Benzinleitung geklemmt. :?
    Ich habe nun schon die komplette Mühle auseinander gerissen und noch keinen Fehler entdeckt. :gruebel: 


    Ich halte euch weiterhin auf dem Laufenden. Und immer her mit den Tipps.

    • Offizieller Beitrag

    Bei meiner 3Bf gabs bei der Remontage nach langer Standzeit beim Vorbesitzer auch einen blöd zu findenden Fehler der aber eigentlich auch wirklich nur nach langer(!) Standzeit auftauchen dürfte: Spritleitung+Filter waren vom zulang stehenden Benzin zugeharzt und daher verstopft. Gefunden hatte ich den fehler mit nem Pust-Test: Einfach mal benzinleitung samt Filter abgenommen und in Flußrichtung durchgepustet,da dabei nix durchkam mal die Leitung einzeln geprüft: war verstopft, Filter einzeln geprüft: ebenso verstopft, alles ausgetauscht (wobei sich da die Einzelteile problemlos durchpusten ließen): Problem erledigt.
    Wenn das nicht hilft und die Leitung wirklich nicht geklemmt war wäre, nachdem du ja nun das Ventilspiel auch gecheckt hast, wohl der Vergaser selbst noch ne Anlaufstelle,also neu synchen und gucken obs dann passt,wenn nicht auch mal die LLGS checken und ggf. gemäß Standardeinstellung laut WHB und wenn du eins hast danach(!) mit Hilfe eines CO-Testgeräts (da sollten Anschlußpunkte an den einzelnen Krümmerrohren vorhanden sein ums richtig einstellen zu können) auf vernünftige Werte einstellen,denn die Leerlaufgemischschraube hat ja bis zu ner gewissen Drehzahl (glaube es war so bis c.a. 4500 Umdrehungen) auch noch Einfluß aufs Gemisch und viel zu Fett kann ebenso wie viel zu mager die Zündung abwürgen wodurch der Motor dann mitten im Betrieb "abstirbt"....ähnliche Effekte hat auch ein festhängender Choke da dadurch das Gemisch ja auch zu fett wird...könnte man übrigens auch nochmal checken ob dessen Zug eventuell irgendwo festhängt oder der Chokemechanismus an der Vergaserbank selbst irgendwie blockiert :D

  • Erstmal Danke für die Tipps hier. :top:
    Also die "Chokeleiste" an der Vergaserbank läuft wunderbar hin und her. Da hängt nichts.
    Ich werde morgen das komplette Benzinsystem unter die Lupe nehmen und im Anschluss noch die Vergaser einstellen.
    Vielleicht lasse ich dann noch die Kompression vom Fachmann messen (nice to know).
    An mehr kann es dann aber meiner Meinung nach nicht mehr liegen.

    • Offizieller Beitrag

    Eins fällt mir noch ein was man prüfen könnte wenn alles andere was du selbst prüfen kannst schon geprüft wurde: Der Schwimmerstand! Wenn der zu niedrig ist geht dem Motor ab ner gewissen Drehzahl auch die Zündfähige Mischung aus und vor allem kann man den beim Vergaserreinigen udn wieder zusammenbauen leicht mal versehentlich verstellen ohne es zu merken und denkt meist nicht dran daß die Federbleche mit denen der eingestellt wird eventuell bischen beim wieder zusammenbauen verbogen worden sein könnten ;)
    Genaue Werte dafür stehen im WHB, also wieviel mm unter der Markierungslinie der Stand sein sollte den man ja mit nem simplen durchsichtgen Schlauchstück an den Ablassanschlüßen angeschlossen und dann in U-Form neben der Markierung entlang gehalten mit geöffneter Schraube prüfen kann.

  • So Leute, also ich habe nun herausbekommen was der Fehler war. Nach der Kompressionsmessung hat sich gezeigt, dass die Kolbenringe in mindestens 2 Zylindern hinüber sind. :panik:
    Also die Hinterhofmethode mit dem Finger nützt hier nichts, da der Zylinder durch einen Ölfilm abgedichtet wird.
    Hab sie direkt an nen guten Kumpel verkauft, der sie wieder aufbauen will.