ÖAMTC - Speedtraining

  • Hallo zusammen,


    ich war heute auf dem ÖAMTC Speedtraining, in melk, am wachauring. bevor ich das erste mal auf dem Pannoniaring war, fand ich das fürchterlich interessant und habs letztes jahr für dieses jahr gebucht. Dann war ich auf dem Pannoniaring und die vorfreude auf das Training war etwas abgeflaut, denn ich hab nicht gelaubt,
    dass uns die jungs da wirklich was beibringen können. ich dachte eher, dass das ein training für den ambitionierten straßenfahrer ist...


    weit gefehlt!


    ich muss sagen, wir haben eine sehr gute, sehr schnelle gruppe erwischt, das hat sicher einiges ausgemacht. aber trotzdem! unser trainer der ulli hat sich mächtig ins zeug gelegt und uns einen lehrreichen, tag voller fahrspaß beschert!
    das training ist perfekt aufgebaut. etwa eine halbe, dreiviertel stunde instruktionen, ein bisschen theorie und die gruppenvorstellung, bei der der wünsche des einzelnen teilnehmers zum training besprochen werden und das in sehr entspannter atmosphäre. ok, nicht auf der couch, sondern in einem besprechungszimmer, aber in lockerem ton.


    dann gehts auch schon das erste mal raus auf die piste. eine kennenlernrunde um den wachauring, auch um die reifen etwas aufzuwärmen, denn der wachauring hat ganz normalen straßenbelag, der dazu noch etwas von den driftrennen und trainings poliert ist. aber alles in allem hat er guten grip.


    dann in einer langezogenen bergaufkurve mit anschließender schikane wird ein kleiner, später ein großer slalom gefahren. auch, damit der trainer blicktechnik, körperhaltung etc beurteilen kann. wenn dem trainer etwas auffällt, pickt er sich die einzelnen leute raus und instruiert sie entsprechend. die anderen können weiterfahren.
    vor und nach den übungen gibt es natürlich ein kurzes briefing und eine einführrunde um zu zeigen, was gemeint ist.


    anschließend wechselt man auf die start - ziel gerade um dort einen sehr schnellen slalom zu meistern. hier schon mit umsetzen ins Hanging Off, je nach fahrtrichtung. von dort direkt in die langgezogene rechtskurve, die dann zumacht :D
    klingt langweilig. wars aber nicht. der slalom vielleicht. aber das durchheizen des restlichen streckenabschnittes hat das wett gemacht :D


    nun folge ein bremstraining. angepeilte geschwindigkeit waren etwa 70 km/h und vollbremsung auf 0. am ende hatte ich gute 140 km/h drauf. wenn man schon probieren darf, wo gehts ungefährlicher als da? :bravo:
    direkt von anfang das lob und die bitte, meine sehr gute bremstechnik nicht weiter zu steigern, denn sonst lieg ich. kein problem, ich kann beim bremsen nachkorrigieren, ich üb das schließlich ein, zwei mal im monat und mit der hammer bremsanlage, mit der ich die ypse gesegnet habe,... kein problem! (ja eigenlob stinkt, aber es kann nicht ärger sein, als 8 stunden lederkombi bei heiß-schwülem wetter :lol2: )


    der nächste spannende teil: die kreisbahn:
    hier kann man richtig gut üben, das gas nur seeeehr sehr sanft zu korrigieren, kann sich langsam steigern und schrabbeln lassen. nur nicht ich,... ich kommt mit dem knie nicht runter,... wobei, einmal hab ich eine asphalt-fräskante erwischt, was das fahrwerk gut gestaucht hat und das rechte knie ist kurz auf den boden geschlagen,... jetz weiß ich wenigstens, wie sich das anfühlt : :crazy:
    es fehlen nur ein, zwei zentimeter, aber ich bin einfach in dem kombi zu ungelenkig. der kollege auf der R1 ist bald aufs leder durchgeschliffen gewesen und ich bin ihm trotzdem immer näher gekommen, am speed liegts also nicht :D
    geschwindigkeit sollte ich aber nicht weiter steigern. wie auch ein paar andere. ein bisschen was ginge noch, aber das solln wir lieber auf der rennstrecke machen, auf der wir ordentlichen grip haben. (und der instruktor sollte recht behalten! dazu später mehr)


    gut, vor der mittagspause haben wir dann noch den ost und den west teil der strecke befahren (die strecke kann man nämlich in zwei teile teilen), vorbereitend auf das freie fahren am nachmittag.


    das essen war sehr gut! die preise waren teuer, aber gerade noch angemessen, dafür dass es so lecker war. bei der auswahl ist auch für jeden irgendwas dabei. die bedienungen waren auch freundlich. für einen halben liter osaft gespritzt und kässpatzen hab ich 13 euro hingelegt + trinkgeld.


    so, der nachmittag war dann dem instruierten befahren der gesamten strecke gewidmet. immer im wechsel mit der anderen gruppe und die einzelnen fahrer wurden durchgereicht, damit jeder mal hinterm instruktor herfahren konnte.
    gibt nicht viel dazu zu sagen. der wachauring besteht hauptsächlich aus rechtskurven, zwei linkskurven, einer kurzen gegengeraden, die aber eigentlich eine lange rechts ist. und auf start - ziel bekommt man kaum speed drauf, weil die strecke so kurz ist, dass ich nicht mal zeit hatte, kurz auf den tacho zu spitzeln :lol2:


    aber obwohl die strecke so klein und eng ist, macht sie sehr viel spaß zu fahren. man hat einige steigungen und gefälle drin und kann die kurven sehr schön einsehen.


    während des vorletzten freinen fahrens ist dann einer meiner freunde gestürzt. hat mit seiner R1 aus dem engen teil, der 2. kurve einen wunderschönen, drei meter langen, schwarzen strich, mit dem hinterrad gezogen, der kurz unterbrochen wurde und dann in groteskem winkel abgebogen ist. zum glück kein highsider! aber wir tippen drauf, dass der reifen nach zwei runden einfach noch zu kalt war und er einfach zu viel gas gegeben hat. auch wenn er meint, dass es nicht so arg war :lol2:
    passiert ist ihm zum glück nix! aber die R1 hat jetz ein lustiges loch im kupplungsdeckel. einen blinker weniger, ein lenkergewicht weniger und ein paar kampfspuren. was solls. mit gebrauchtteilen ist das mit um die 100 euro wieder behoben. vmtl weniger.


    wir haben dann die maschine weggeschafft (auf ne pritsche aufgeladen mit etwas über einem meter ladekante... zum glück wars nich die sauschwere FZR oder Ypse :lol2:


    zum abschluss sind wir dann noch mal ein paar runden raus, haben dann aber mit einsetzendem regen abgebrochen und uns für die heimfahrt gewappnet.


    es wurde unmengen benzin geredet. der ulli hatte wunderbare geschichten drauf und kennt sich wirklich gut aus. ist auch selbst früher rennen gefahren.
    aber es wurde auch mindestens genauso viel benzin und vor allem gummi verheizt.
    die vordere reifenkante ist bei mir jetz auch entgültig passee und ich bin todmüde, hab schmerzen in den schultern, dem rücken, den hüften /oberschenkeln und den knöcheln. konzentrieren kann ich mich sowieso schon mal gar nicht mehr,... der platzregen auf der heimfahrt,... den hats noch gebraucht! :heul:


    alles in allem? ein gelungener sonntag :top:


    Hier alle Videos:


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    11 das war der letzte turn freies fahren, mit dem sturz, eigentlich waren die ersten drei runden zum warmup gedacht,... deswegen auch etwas gemütlicher (hannes, das video ist wieder was für dich: neue perspektive (käsefuß) und schön arbeitende schwinge :lol2: )

  • Was löhnt man für so ein Training??


    Welche Vorkenntnisse b.z.w. welches Können sollte man haben fürs Training??

  • also, hin kann mal grundsätzlich jeder. aber ich würde dir empfehlen als vorstufe ein normales fahrsicherheitstraining absolviert zu haben und schon mal etwa einige tausend kilometer fahrerfahrung mitzubringen. optimal ist es, wenn du dich als sportlich ambitionierten fahrer einstufst. ob du gerade erst anfängst richtig sportlich zu fahren oder meinst, du bist schon sehr sportlich unterwegs, spielt keine rolle.
    wir hatten einen freund dabei, der vor fast drei jahren den schein gemacht hat, etwa 10000 km erfahrung und sicher 3-4 cm angstrand hatte. nach dem training hatte er keinen nennenswerten angstrand mehr. mehr ging bei ihm aber auch nicht, der hat seine kiste tiefer gelegt (ist so ein kleiner stumpen) und ist permanent mit der verkleidung aufgesessen, als er dann schnell wurde :D
    aber er hatte mächtig spaß und sich nie überfordert gefühlt. der instruktor hat ihn auch öfter mal rausgezogen und ihm geziehlt erklärt, wie es geht. es bringt also einiges!
    der kostenpunkt ist bei 250 euro. + ein bisschen was für mittagessen und sprit. vollgetankt erscheinen gehört zum guten ton ;)
    reifen leidet nicht sooo dramatisch, sind nur 150 km auf straßenasphalt, aber wenn die reifen aufs ende zugehen, lieber vorher neue aufziehen.
    ach, wir hatten einen kollegen mit einer triumph tiger dabei. der darf sich nach dem training sicher neue fußrasten kaufen :lol2:
    der kerle is nur am kratzen gewesen und hat seine kiste sauschnell durch den parcours bewegt. der hatte jede menge spaß!


    du brauchst auch keine angst haben, dort zu stürzen. wenn du dich an die maximale schräglage rantastest, sagen dir die trainer auch, ab wann du nur noch langsam steigern solltest. warum mein kumpel gestürzt ist, können wir aber nicht genau sagen.
    er schwört stein und bein, dass er nicht schneller war und nicht mehr gasgegeben hat, als in den runden vorher. sein reifen war aber auch schon bald am ende. vielleicht zu viel oder zu wenig luftdruck, vielleicht einfach eine rutschige stelle erwischt, wo ein winziges fleckerl öl war, das keiner bemerkt hat. wir wissens einfach nicht. aber er war nichts desto trotz sehr nahe am limit unterwegs. er genießt rennstrecken halt und wollts wissen ;) wir waren zwar alle nicht oder nicht viel langsamer unterwegs, der nachfolgende konnte gerade so noch ausweichen, aber ihn hats halt erwischt...

  • Schöner Bericht :top:
    Auf das Training hatte ich auch mal nen Auge geworfen..vielleicht geb ich mir das auch irgendwann nochmal

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    Wenn man rechts dreht, wird die Landschaft schneller...

  • is klasse. wir überlegen schon, ob wir das nächstes jahr wieder machen oder ob wir uns einen richtigen rennstreckeninstruktor suchen. aber das ist meistens noch teurer.

  • Danke für deinen ausführlichen Bericht. Ohne grosses Fragezeichen beantwortet. Bei mir steht nächstes Frühjahr sowieso ein "normales" Fahrtraining an. Ich habe eigendlich so um die 20.000km Erfahrung am Bike, aber nun 7 Jahre ausgesetzt (Arbeit, Geldmangel weill CBR zu reparieren war, Umzug, Moped eingestellt,....). So. Nun bin ich seit ein paar Wochen FZR Besitzer und es ist was ganz anderes vom fahren her. Das Bike ist nun keine 500er CBR mehr mit gute 70 PS, die Übung fehlt und im Kopf wird man ja auch reifer mit dem Alter.


    Die richtig schöne Schräglage konnte ich sowieso nie (Knie am Boden und Fingernägel anfeilen). Aber MANN will sich ja steigern und lernen. Da wäre eben so ein Speedtraining einfach genial. Der Bammel ist eben nur das meine Foxeye auch heil wieder nach Hause kommt.

  • das geht. also fahr mal bis nächstes jahr ein paar kilometer, gewöhn dich an die maschine und hab ein bisschen spaß. dann machste dein fahrsicherheitstraining und wenn du meinst: "das kann nicht alles gewesen sein" dann buchst du dir das speed training in melk und löchserst den ulli den ganzen tag mit fragen. der bringts dir schon bei ;)