[Problem] Hydraulikkupplung / Kupplungshebel

  • Salute,

    habe das was komisches mit meiner Kupplung.
    Vor zwei Tagen bekomme ich plötzlich den Leerlauf nicht mehr rein. Die Gänge lassen sich aber schalten. Habe dann festgestellt, dass ich kaum noch Bremsflüssigkeit in der hydraulischen Kupplung habe.
    Eine undichte Stelle konnte ich weder am Geberzylinder noch am Nehmerzylinder feststellen.
    Na ja, weiss ja nicht wann der Vorbesizer das letzte Mal Flüssigkeit gewechselt/aufgefüllt hat, ich jedenfalls seit Februar noch nie. Kein Akt, dachte ich mit. Bremsflüssigkeit DOT4 besorgt, nen Schlauch dazu und ein Auffanggefäß.

    Bremsflüssigkeit abgelassen, neu befüllt und (ewig) entlüftet. Druckpunkt ist vorhanden und auch der Leerlauf lässt sich wieder einlegen. So weit, so gut.

    Aber: jetzt liegt der Druckpunkt des Kupplungshebels total mies. Erst fast in Endstellung (losgelassen) des Kupplungshebels greift die Kupplung. Ist schwierig, damit anzufahren.
    Ich weiss nicht, wie ich das mit dem Druckpunkt beschreiben soll. Der Kupplungshebel legt ja bei Betätigung einen gewissen Weg zurück: aus Nullstellung bis zum Anschlag am Lenker. Je mehr man drückt, desto mehr wird ausgekuppelt, der Übergang ist weich. Beim Einkuppeln ist es dann umgekehrt. Weil die Kupplung nicht hart von Null Haftung auf volle Haftung schaltet, sondern die Haftung immer mehr zunimmt, kann man langsam losfahren. Das klappt bei mir plötzlich nicht mehr: wenn ich den Kupplungshebel langsam löse, dann passiert eine ganze Weile gar nichts. Erst am Ende des Hebelweges, wenn der Hebel fast wieder in Nullstellung ist, wird ruckartig die Verbindung zum Motor hergestellt. Der meiste Weg des Kupplungshebels ist scheinbar unnütz, weil gar nichts passiert.

    Anders ausgedrückt: die Übersetzung von Hebelweg zu Kupplungsweg ist schlecht.

    Am Motoröl habe ich nichts geändert, fahre mineralisches 20W40.

    Irgendjemand eine Idee, woran das liegen könnte?


    P. S. Ich habe das Gefühl, dass der Motor nicht mehr die volle Leistung auf die Strasse bringt - aber eigentlich kann das nicht sein, zumindest nicht im Zusammenhang mit der Kupplung, oder? Vielleicht bilde ich mir das aber auch bloß ein.


    Edit: Ich hab's mal unter Technik/Tuning eingestellt, weil es m. M. kein typisches FZR1000-Problem ist.

    Einmal editiert, zuletzt von the_loki (24. April 2010 um 09:25)

  • Ich würde sagen, dein Kupplungsdruckpunkt ist einfach verstellt. Den kannst du unter dem schwarzen Gummistopfen in deiner Ritzelabdeckung einstellen. Vermutlich schleift deine Kupplung permanent leicht, da sie erst so spät einrückt - dadurch hast du natürlich auch einen Leistungsverlust, insofern passt das schon. Hast du das Reparaturhandbuch?

    Men do not quit playing because they grow old - they grow old because they quit playing
    (Oliver Wendell Holmes)

  • Hallo Madmo, danke für den Tipp. Also Seitenverkleidung ab, Ritzelabdeckung ab, Gummistopfen ab und dann?

    Rep.Handbuch habe ich leider keines, aber bei einem 20 Jahre alten Mopped könnte ich gut eines brauchen...

  • An der Kilo gibt es diesen Gummistopfen nicht.
    Einstellen lässt sich an der Hydraulik-Kupplung eigentlich gar nichts.

    Gruß Dietmar

    Every Day is Raceday. Go on.

    • Offizieller Beitrag

    Eine Möglichkeit ist, das dein Kupplungsnehmerzylinder sich verabschiedet hat. Das würde auch die fehlende Bremsflüssigkeit erklären. Wenn dann dazu noch der Zylinder gammelig ist, kann es sein das er nicht wieder weit genug reingeht und du immer leichten Druck auf der Kupplung hast und sie dauernd rutscht. Hatte ich bei meiner FZ 1000 auch. Der Dichtsatz für den Nehmerzylinder ist nicht teuer und läßtsich verhältnismäßig einfach einbauen. Ich hab sogar noch zwei liegen meine ich.

  • Ok, dann kann ich den Druckpunkt also offenbar nicht einstellen.
    Bleibt wohl nur eine Überholung des Nehmerzylinders auf Verdacht.

    Was mich nur wundert ist, dass es nirgendwo Spuren von ausgetretener Bremsflüssigkeit gab. Wo kann die denn hinsein?